Heft 23 (2019): Wer hat Angst vor Anthropologie?

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Diese Ausgabe des PHILOKLES vereinigt Beiträge der Tagung Wer hat Angst vor Anthropologie? (Leucorea Wittenberg, 15.–16. Oktober 2016). Der Herausgeber ist Till Ermisch.

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Heft 14 (2005)

Zwischen Führerkult und Mängelwesen

Zur Aktualität Arnold Gehlens

Frank Kannetzky und Henning Tegtmeyer (Hg.)

 

Inhalt

Interview

Cover Heft 14 2005

„Ordnung ist kein Gefängnis“. Zu Leben und Werk Arnold Gehlens. Karl-Siegbert Rehberg im Gespräch mit PHILOKLES

 

Beiträge

Patrick Wöhrle: Handlung bei Arnold Gehlen – Schlüsselprinzip oder „Schlüsselattitüde“?

Frank Kannetzky: Person, Handlung und Institution. Arnold Gehlens Beitrag zu einer Theorie der Personalität

Christian Thies: Moral bei Gehlen. Anthropologische, zeitdiagnostische und ethische Überlegungen

Michael Hog: „Netzhaut-Optizismus“ und Entlastung – Ästhetische Aspekte der Anthropologie, anthropologische Aspekte der Ästhetik im Werk Arnold Gehlens

Wolfgang Luutz: Territorialität und Institutionalität. Zum Raum der Institutionen bei Arnold Gehlen

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Vorwort

Dieses Heft des Philokles ist aus dem Symposium „Zwischen Führerkult und Mängelwesen. Zur Aktualität Arnold Gehlens“ hervorgegangen, welches anlässlich des 100. Geburtstags Gehlens vom Ethos e.V. in Zusammenarbeit mit dem Institut für Philosophie der Universität Leipzig ausgerichtet wurde.

Arnold Gehlen ist, wo sein Werk gegenwärtig nicht gänzlich ignoriert wird, umstritten wie kaum ein zweiter. Anlass dazu geben sowohl seine Biographie als auch sein Werk. Da sich Gehlen nicht scheute, zu politischen Zeitfragen Stellung zu nehmen, droht die philosophische Würdigung und Kritik seines Werkes und damit auch sein philosophisches Anliegen hinter der eher politisch motivierten Kritik zu verschwinden. Insbesondere aber seine Weigerung, sich der eigenen Nazi-Vergangenheit zu stellen, führte zur Isolation Gehlens. Dabei bleiben allerdings interessante und z.T. hochaktuelle Thesen und Forschungsansätze seiner Anthropologie und Institutionenlehre unbeachtet. Wir meinen, zu unrecht.

Neben der Benennung Gehlenscher Positionen und ihrer Überschneidungen mit Gedanken etwa aus dem Umfeld der Frankfurter Schule oder der Systemtheorie, wäre nach der Berechtigung sowohl der Ignoranz gegenüber Gehlen als auch der Kritik an ihm fragen, vor allem aber, welchen Gewinn uns die Beschäftigung mit Gehlens Werk heute bringen kann. Diesen Fragen gehen die Beiträge des neuen PHILOKLES nach.

Das Heft weicht diesmal vom üblichen Aufbau (Haupttext und Diskussion) ab, ein thematischer Fokus bleibt aber erhalten, und, wie wir meinen, genügend Kontroversen auch.

Frank Kannetzky und Henning Tegtmeyer

Heft 11 (2002/1)

Sport

Cover Heft 11 2002-2

Aus dem Inhalt

Interview

mit Wilhelm Schmid: „Man kann eine Philosophie haben, auch ohne Philosoph zu sein.“

Haupttext

Volker Caysa: Sportphilosophie als kritische Anthropologie des Körpers

Kommentare

von F. Bockrath, C. Pawlenka und V. Schürmann

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Editorial

„Was ist und zu welchem Ende betreibt man Sportphilosophie?“ Das ist, frei nach  Schiller, Thema dieser Ausgabe von PHILOKLES. Die Frage drängt sich auf. Denn beim ersten Hören klingt der Ausdruck ‚Philosophie des Sports‘ ähnlich abwegig wie ‚Philosophie des Backens‘ oder ähnlich anmaßend wie die sattsam bekannten Konzepte so genannter ‚Unternehmensphilosophie‘. Beim Sp

ort scheint es sich ja um eine maximal philosophieferne Praxis zu handeln. Aus Volker Caysas Sicht ist das auch tatsächlich so, allerdings zum Schaden des Sports. In der Sportpraxis ist, so Caysas Diagnose, noch immer weitgehend unbemerkt geblieben, welche Rolle der Sport in unserer heutigen Lebenswirklichkeit spielt, nämlich einzuführen in eine neue Körperkultur, die zunehmend auch außerhalb des Sports für unsere Identität und unsere Selbst- und Körperverhältnisse bestimmend wird. Eben das macht den Sport für die philosophische Anthropologie interessant.

Weil diese sportbedingten  kulturellen Veränderungen im Sport selbst jedoch nicht oder kaum bemerkt werden, trägt die Sportpraxis in vielerlei Hinsicht anachronistische Züge. Anachronismen werden greifbar in den vieldiskutierten und von der traditionellen Sportpraxis nicht lösbaren Dauerproblemen des heutigen Sports, allen voran den Problemen rund ums Doping. Die bestehende Sportpraxis scheint Doping einerseits geradezu zu erzwingen, andererseits aber ächten zu müssen. Solche Überlegungen lassen Sportphilosophie, insbesondere Sportethik, für den Sport selbst interessant werden.

Eine neue philosophische Disziplin wie die Philosophie des Sports wirft naturgemäß viele Fragen auf, z.B. nach Umfang und Inhalt des Sportbegriffs und nach dem genauen Ort philosophischer Reflexion und Kritik. Solcherlei Fragen werfen F. Bockrath, C.  Pawlenka und V. Schürmann in ihren kritischen Kommentaren auf.

Im Interview mit W. Schmid geht PHILOKLES dem Verhältnis von Sport und Lebenskunst nach,  während K. Schwarzwald in einer Rezension auf die extreme Sport- und Abenteuerpraxis Reinhold Messners aufmerksam macht, der für Caysa und Schmid Avantgardist einer neuen Lebens- und Körperkultur ist. Unsere Leseprobe führt uns auf den Spuren Pindars in die in hohem Maße vom Sport geprägte Kultur des antiken Griechenland, die neben dem Sport auch die Philosophie hervorgebracht hat.

Henning Tegtmeyer